Mariola Brillowska.

*1961 in Zoppot, PL, lebt und arbeitet in Offenbach am Main, GER

1984-1991 Studium FREIE KUNST an der HFBK Hamburg

1981 Emigration nach Deutschland
1976-1981 Kunstgymnasium Gdynia, PL

 

Ausstellungen [Auswahl]:

2012 AUTOSTATION Lüften/Art Cargo Bay Frankfurt

TABLEAUX VIVANTS Galerie FB69 Münster

2011 KIM, HÄSSLICHE FRAU SCHÖNER MANN Galerie Station Frankfurt

2010 PARALLELES UNIVERSUM Satellit Berlin

DES TEUFELS KINDER Galerienhaus Stuttgart

 

Des Teufels Kinder

Date: 2010
Length: 67:00 min.
Format: 16:9
Specifications: Colour, Sound, Single Channel
Courtesy the artist

 

 

Mariola Brillowskas Animationsfilm berichtet vom ultimativen Kollaps des Familiensystems im 21. Jahrhundert. Sechs Zeichentrick-Episoden erzählen schonungslos die tragischen Schicksale, in denen Kinder zu Mördern ihrer Eltern werden. Das Werk adaptiert zu diesem Zweck die literarischen Vorlagen von M. Gretkowska (Polen), O. Castel-Bloom (Israel), R. Liksom (Finnland), E. Limonov (Russland) und F. Arrabal (Spanien). Kontroverse Themen sind dabei comichaft in grellen Farben wiedergegeben und werden von einem Voice Over begleitet. Zusammengehalten werden die Geschichten von einer cartoonisierten Mariola Brillowska selbst, die als verbindendes Element zwischen den Erzählungen als zukünftige Präsidentin des Universums und Familienexpertin auftritt. Extreme Schicksale repräsentieren das Scheitern des Familienmodells: Unterschiedliche Motive führen in sozial, regional und kulturell divergenten Bevölkerungsschichten zum Tode der Erziehungsberechtigten. Das Schicksal der von Sozialhilfe lebenden Geschwister verläuft äquivalent zur Geschichte des in Wohlstand geborenen Sohnes eines Großunternehmers. Der wachsende Druck, den ein Wunderkind auf seine Eltern auslöst, die sexuelle Frustration eines Heranwachsenden und Perversitäten, die zur Kindesmisshandlung führen, sind weitere Facetten dieses Themenkomplexes. Die Geschichte des ersten Zwitter-Babies dient dabei als Rahmenhandlung. In Lodz (Polen) zeugen Adam und Eva das Kind namens „Es“, welches die folgende Evolution einläutet, der die familiäre Einheit bislang entgegen stand.

Leonard Stühl
 

 

Interview:

 

► 1. Your work has been chosen among over 2000 festival entries to participate in VIDEONALE.14. In which context do you prefer to present your work, festival/cinema context or exhibition? And what kind of difference does the respective mode of presentation mean for you / your work?

 

Das freut mich, und danke für die Chance, ich zeige meine Filme im Festival/Kino und Ausstellungskontext, allerdings gibt es da riesige Unterschiede, es gibt so viele Festivals... ich finde, der Videonale Kontext ist für meine Arbeit am Optimalsten. Mein Filme sind Kunstfilme, die aber richtig angeschaut werden müssen und nicht nebenbei, wie das in Ausstellungen stattfindet. Im Festival/Kinokontext scheiden sich die Gemüter. Das Publikum dort versteht oft wenig von bildender/freier Kunst, von der ich komme und in deren Sinne ich arbeite.

 

 

► 2. Art can be seen as a mirror that registers and reflects life or as a tool that transforms it. Is there a particular theme, concept or problem your art addresses the most?

 

Ich versuche unter anderem das gezeichnete Bewegtbild als freie Kunst zu etablieren. Ebenfalls mache ich Musikvideos, die ich frei, ohne Auftrag und auch ohne Band auslege. Das Musikvideo ist noch neuer als das Video selbst und beinahe am aussterben, weil es nur kommerziell/angewandt betreiben wird. Dasselbe betrifft Zeichentrickfilm. Ich habe wenig Gleichgesinnte, insbesondere, weil ich sozialpolitische Themen in meinen Filmen anspreche. Mir ist wichtig, diese Medien in die Freie Kunst zu überführen und mit ihnen anzustecken. Ich arbeite im Performance Bereich, ich nenne meine Shows Art Entertainment, ich könnte das auch auf meine Videos übertragen, Art für die Inhalte und Entertainment für die Form... In popiger Form vermittle ich schwierige, kritische Inhalte.

 

 

► 3. In which way is the video medium an excellent possibility to express your intended subjects, especially in contrast to other media you use? Or do you work exclusively with video?

 

Ich könnte ohne Video einpacken. Für mich ist Bewegtbild die modernste Kunstform, aber auch die optimalste, weil ich sowohl schreibe, als in Serien und narrativ denke. Wenn ich performe, kann ich auf Video nicht verzichten. Ich habe noch bis vor 10 Jahren analog mit 35mm gearbeitet, das war richtig teuer. Ich bin glücklich, dass die Technologie im einundzwanzigsten Jahrhundert gelandet ist. 

 

 

► 4. If you have the chance to ask the visitors of the VIDEONALE.14 exhibition questions about your own work, what would be your question?

 

Ich würde sie fragen, welche Trickfilmer sie kennen, es gibt in meinem Kontext ganz wenige Künstler in der Welt, also die Trickfilmer, die ihre Filme als Kunstwerke sehen, die nicht fürs Fernsehen oder gar Kinderkanal arbeiten.
Ich erstelle Filme wie ein Maler oder Bildhauer, es sind Arbeiten, wo ich weiter an meinem Werk arbeite und mich mit anderen freien/bildenden Künstlern vergleiche.
 

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