Videonale Preis der KfW Stiftung 2013: Christian Jankowski

VIDEONALE.14 – Preisverleihung

Christian Jankowski ist Preisträger des Videonale Preises der KfW Stiftung 2013. Unter 41 nominierten Videoarbeiten wählte die sechsköpfige Jury die Videoarbeit des Künstlers mit dem Titel „Casting Jesus“.

 

Jury-Mitglieder waren: Anita Beckers (Galerie Anita Beckers, Frankfurt; Blink video, Hamburg), Prof. Dr. Stephan Berg (Intendant Kunstmuseum Bonn), Ade Darmawan (Künstler und Mitbegründer des OK Video Festival, Jakarta), Leonhard Emmerling (Leiter des Bereichs Bildende Kunst, Goethe Institut), Solange Farkas (Direktorin Videobrasil, São Paulo), Dr. Hans-Michael Herzog (Direktor der Daros Latinamerica Collection)

 

„Die Videonale inspiriert, weil sie experimentiert, weil sie immer wieder nach neuen Formen der Präsentation sucht und sich auch kontroverser Themen annimmt. Ideen und Visionen aus der ganzen Welt werden geteilt, die Gemeinschaft gewinnt innovative Denk- und Sichtweisen. Dies entspricht auch unseren Zielen - die neu gegründete KfW Stiftung freut sich daher, das Engagement der KfW Bankengruppe bei der VIDEONALE.14 und bei der kommenden Videonale.15 fortzuführen“, sagt Dr. Bernd Siegfried, Geschäftsführer der KfW Stiftung.

 

In der Jury-Begründung zur Verleihung des Videonale Preises der KfW Stiftung 2013 heißt es: Christian Jankowskis Filme und Installationen halten unserer Mediengesellschaft ebenso präzise, wie humorvoll den Spiegel vor. Dabei benutzt er gängige Formate der Massenmedien wie TV- Shows und Soaps, um Kunst, Politik, Entertainment, Wirtschaft und globale Vermarktungsstrategien zu befragen und in ihren eigentlichen Antrieben kenntlich zu machen. Für „Casting Jesus“ hat er drei Vertreter aus dem Vatikan als Jury gewonnen, die in einer römischen Kirche aus 13 männlichen Jesus-Darstellern den besten Sohn Gottes auswählen sollen. Die von Jankowski arrangierte Situation folgt ganz den Regeln klassischer Casting-Shows und überrascht zugleich durch die Ernsthaftigkeit, mit der sowohl die Jurymitglieder, wie auch die Darsteller in ihren jeweiligen Rollen aufgehen. Während wir die Kommentare und Gesten der Protagonisten verfolgen, entdecken wir in ihnen zugleich die typischen Haltungen und Gesten aus der christlichen Ikonografie wieder. Die 60minütige Zwei-Kanalprojektion stellt damit dem biblischen Gebot, sich kein Bildnis zu machen, die Fülle der Bilder und Darstellungen gegenüber, die sich als Surrogate vor den wahren Gottes-Sohn geschoben haben. Indem Jankowski in seinem Video auf sanfte Weise die Kirche dazu bringt, ihr eigenes Bild des Heilands anzufertigen, stellt er zugleich die Frage nach der Wahrheit des Gottesbildes. Für die ebenso humorvolle wie hintergründige Weise, in der der Künstler uns in dieser Arbeit die Zusammenhänge zwischen Authentizität, Glauben und Inszenierung zeigt, erkennt die Jury Christian Jankowski einstimmig den Preis der VIDEONALE.14 zu.

 

Eine besondere Anerkennung erteilte die Jury an Mariola Brillowska für ihre Arbeit „Des Teufels Kinder“: Feinsinnig, hintergründig, mit viel schwarzem Humor spiegelt Mariola Brillowska in ihrem Video „Des Teufels Kinder“ den in unseren Gesellschaften herrschenden Zynismus wieder. Technisch brillant bis ins kleinste, liebevoll ausgearbeitete Details, nimmt sich ihr Video in sechs Episoden, lapidar und radikal zugleich, voller Witz und gleichzeitig gnadenloser und unerbittlicher Schärfe des Generationenkonflikts - und seiner definitiven Lösung - an. Eine gute Stunde Unterhaltung voller sprühender Ironie und Sarkasmus - ein erfrischender Beitrag zur sozialen Misere unserer Gegenwart.

 

Link zu Christian Jankowski

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