VIDEONALE.scope 2015

17.11.-21.11.2015

Found Footage: Werkschau Joseph Cornell / Werkschauen Christoph Girardet & Matthias Müller

 

Sonderprogramme:

Joseph Cornell und seine Zeitgenossen
Wie wir sehen. Künstlerische Kurzfilme aus der Kunsthochschule für Medien, Köln

 

Kuratiert von Daniel Kothenschulte

Präsentiert im Rahmen von CineCologne

 

Gemeinsame Eröffnung der CineCologne Festivals:

Dienstag, 17.11.2015, 19.30 Uhr, Filmhaus Köln

 

Weitere Informationen: www.cinecologne.de

Zum CineCologne Programm

 

Die dritte Ausgabe von VIDEONALE.scope steht ganz im Zeichen des „Found Footage“-Films. Der amerikanische Künstler und Filmemacher Joseph Cornell (1903-1972) wurde berühmt mit verglasten Holzkäsen, in deren Innenräumen vorgefundene und angefertigte Gegenstände Beziehungen eingehen, ja so sehr miteinander verschmelzen, dass sie der Außenwelt für immer entrückt erscheinen. Seinem filmischen Werk wurde erst spät die gleiche Aufmerksamkeit zuteil,  obwohl ihm eine ähnliche Gestaltungsmethode zu Grunde liegt: In der gänzlich subjektiven Montage filmischer Fundstücke schaffen sie neue Bedeutungszusammenhänge oder legen den Finger auf verborgene Subtexte der Originale. Heute ist der Found-Footage-Film, wie ihn Joseph Cornell zur Kunstform machte, ein eigenes Genre im Avantgardefilm. Erstmals zeigt VIDEONALE.scope eine umfassende Retrospektive seiner Filme in Deutschland, darunter auch Cornells berühmtestes Werk „Rose Hobart“ aus dem Jahr 1936. Ergänzt wird die Werkschau durch ein Programm von Zeitgenossen und Wegbegleitern Cornells, mit denen er für viele seiner Werke eng zusammen arbeitete, wie u.a. Stan Brakhage, Larry Jordan und Brian Frye. 

 

In Deutschland wird Found Footage besonders mit zwei Namen in Verbindung gebracht: Christoph Girardet & Matthias Müller. Seit 16 Jahren tauchen die beiden Filmkünstler in ihrem gemeinsamen Schaffen in die Filmgeschichte ein und schreiben dabei selbst Filmgeschichte. Dabei decken sie die verborgenen Rituale des klassischen Filmerzählens auf und hinterfragen die schillernden Oberflächen, in dem sie diese zugleich zelebrieren. Unabhängig davon trugen sie in ihren jeweiligen Solo-Werken maßgeblich dazu bei, den Found-Footage-Film als eine der wichtigsten Sprachen in der zeitgenössischen Film- und Videokunst zu etablieren und führten ihn künstlerisch zu besonderen Höhen.

In vier umfassenden Programmen geben wir sowohl Einblick in das Einzelwerk beider Künstler als auch in die zahlreichen Gemeinschaftsproduktionen, die seit Ende der 1990er Jahre entstanden sind. Gezeigt werden u.a. die preisgekrönte Arbeit „Contre-jour“ (2009) und die emblematischen Werke „Locomotive“ (2008) und „Cut“ (2013). Die Filmemacher sind anwesend und führen in die Programme ein.   

  

Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums der Kunsthochschule für Medien Köln zeigen wir außerdem zwei Kurzfilmprogramme unter dem Titel „Wie wir sehen“ mit Werken von Studierenden aus den letzten Jahren. 

 

Programm VIDEONALE.scope:

 

Di 17.11.2015
19.30 Uhr Eröffnung CineCologne, Filmhaus Köln

Filmhaus Köln, Maybachstr. 111

 

Mi 18.11.2015

19.00-21.00h Christoph Girardet & Matthias Müller I

Filmclub 813

 

Videostill: Matthias Müller, Vacancy, 1998

 

Vacancy, Matthias Müller, 16mm, 1998, 14'
Enlighten, Christoph Girardet, 2000, 5'
Beacon, Christoph Girardet & Matthias Müller, 2002, 15'
Phoenix Tapes, Christoph Girardet & Matthias Müller, 1999, 47’

 

Vier moderne Kunstfilmklassiker: In vielfach prämierten Vacancy dienen alte Amateurfilme aus der modernistischen Kunststadt Brasilia als Ticket zu einer melancholischen Reise. Enlighten sucht das Erhabene in künstlichen Gewitterszenen aus Hollywoodklassikern. Beacon führt dagegen an einen anderen Sehnsuchtsort des Kinos, wenn Küsten- und Strandszenen aus zehn Spielorten miteinander verschmelzen. Und der fast abendfüllende Phoenix Tapes verrät kommentarlos alles über Hitchcock – eine Montage seiner Obsessionen, ein Streifzug durchs Gesamtwerk und einer der klügsten Filme über das Kino überhaupt.

 

Die Filmemacher sind anwesend.

 

21:30-22.45h Wie wir sehen, Künstlerische Kurzfilme der KHM Köln I

Filmpalette Köln

 

Videostill : Sonja Engelhardt, Crying about the Passing of Time, 2005

 

Katharina Pethke, Anophtalmus, 2005, 7'

Henning Frederik Malz, Rest In Me, 2014, 6'

Sonja Engelhardt, Crying about the Passing of Time, 2005, 1'
Julia Weissenberg, Schneesturm, 2012, 12'
Lukas Marxt, Reign of Silence, 2013, 7'
Johanna Reich, Black Hole, 2009, 6'
Daniel Burkhardt, grundlos, 2005, 3'
Benjamin Ramírez Pérez, During The Day My Vision Is Perfect, 2013, 10'
Stefan Ramírez Pérez, Stick It, 2014, 5'
Eli Cortiñas, Dial M for Mother, 2008, 11'
Miriam Gossing & Lina Sieckmann, Desert Miracles, 2015, 10'

 

Ergänzend zur Werkschau von Christoph Girardet & Matthias Müller zeigt VIDEONALE.scope aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der KHM Köln zwei Programme mit künstlerischen Kurzfilmen von Studierenden der Hochschule, an der Matthias Müller als Professor unterrichtet.

Schlaglichter auf das Programm: In „Dial M for Mother“ lässt Eli Cortinãs einen Mutter-Tochter-Konflikt, einen hitzigen Kampf um Identität und Autonomie, von ihrer eigenen Mutter – und der Hollywood-Schauspielerin Gena Rowlands ausagieren. Stefan Ramírez Pérez imitiert Bewegungsabläufe der Turnerinnen der Olympiade von 1996 und dehnt dabei in „Stick It“ den Augenblick äußerster Konzentration unmittelbar vor dem Wettkampf – im Angesicht dräuenden Scheiterns. In Julia Weissenbergs „Schneesturm“ beobachten wir eine Gedächtniskünstlerin, die mithilfe eines komplexen binären Codes ein Kunstwerk zum Erscheinen bringt,  während Johanna Reich in „Black Hole“ scheinbar durch ein schwarzes Loch im Weiß einer Schneefläche entschwindet. Benjamin Ramírez Pérez komponiert mit bearbeiteten Fragmenten von Michelangelo Antonionis „L'avventura“ eine traumähnliche Referenz auf das Original und Lukas Marxt findet in „Reign of Silence“ die vergängliche Antwort auf Robert Smithsons „Spiral Jetty“ im Großen Salzsee in Utah.

 

Die Programme werden vorgestellt von Prof. Daniela Kinateder (Künstlerische Montage) und Prof. Matthias Müller (Experimenteller Film).

 

Do 19.11.2015
19.00-20.45h Christoph Girardet & Matthias Müller II

Filmclub 813 Köln

 

Videostill: Christoph Girardet & Matthias Müller, Cut, 2013

 

Play, Christoph Girardet & Matthias Müller, 2003, 7'20''

Mirror, Christoph Girardet & Matthias Müller, 2003, 8'
Maybe Siam, Christoph Girardet & Matthias Müller, 2009, 12'20
Locomotive, Christoph Girardet & Matthias Müller, 2008, 21'
Meteor, Christoph Girardet & Matthias Müller, 2011, 15'
Cut, Christoph Girardet & Matthias Müller, 2013, 13'

 

Für Hollywood zählt nur das Publikum, und in Play sieht man auch gar nichts anderes. Die Filme liest man ab auf den Gesichtern. Mirror ist dagegen eine Inszenierung verlassener Spielräume und Blicke ohne Objekt – und eine Huldigung an Antonioni. Das Kino feiert das Sehen und erzählt deshalb oft von Blinden: Montiert aus Kinoszenen rührt Maybe Siam an die Grenzen eines Kinos, das sonst so gerne in Blicken erzählt. Locomotive widmet sich einem Motiv, das ganz am Anfang der Kinogeschichte steht und eine eigene Filmgeschichte verdient, der Eisenbahn. Meteor beschreibt dagegen den Weg vom Kinderzimmer in den Kosmos, ein hypnotisches Meisterwerk und eine Huldigung an die Transzendenz im Science Fiction. Auch Cut ist eine Feier des Filmschnitts, doch die Messer schneiden sichtbar auf der Leinwand: Einschneidendes zwischen Buñuel und Cronenberg.

 

Die Filmemacher sind anwesend.

 

21.00-22.30h Christoph Girardet & Matthias Müller III

Filmclub 813 Köln

 

Videostill: Christoph Girardet, Pianoforte, 2007

 

Release, Christoph Girardet, 1996, 9'30

Scratch, Christoph Girardet, 2001, 4'50
Manual, Christoph Girardet & Matthias Müller, 2002, 9'30''
Absence, Christoph Girardet, 2002, 8'20"
Storyboard, Christoph Girardet, 2007, 5'30
Fabric, Christoph Girardet, 2014, 9'30"
Kristall, Christoph Girardet & Matthias Müller, 2006, 14'30''
Pianoforte, Christoph Girardet, 2007, 6’
Silberwald, Christoph Girardet, 2010, 12'

 

Wann lässt King Kong die weiße Frau wieder aus der Faust? Die Organisation von Zeit ist alles im Kino und genau an dieser Schraube lässt sich in der Bearbeitung des Materials noch kräftig drehen, wie in Release: und Spannung sind im Kino angeblich ein und dasselbe. Der Ton spielt Hauptrollen in Scratch und Pianoforte, ersterer ein Fest für Turntable-Fetischisten, letzterer eine furiose Montage aus 88 Klavierspielszenen. Dazu: Silberwald, Girardets Wilderei durch die ewig rauschende Naturkulisse alter Heimatfilme. Ein Höhepunkt des Programms ist Kristall, ein moderner Klassiker, der Spiegelszenen widerspiegelt.

 

Die Filmemacher sind anwesend.

 

Fr 20.11.2015
19.00-20.45h Joseph Cornell I

Filmclub 813 Köln

 

Videostill: Joseph Cornell, Rose Hobart, 1936

 

Rose Hobart, 1936, 19’
Carrousell (1940er) 6’
Thimble Theatre (1940er), 6’
The Children’s Trilogy:
Cotillion, 1940, 8’
The Midnight Party, 1940, 3’
The Children's Party, 1940, 8’
Jack’s Dream (1940er) 4’
Untitled (Bookstalls), ca. 1930er, 11’

 

Joseph Cornell sammelte alte Filmkopien, um seinen behinderten Bruder damit zu unterhalten. Doch die Filme wurden bald langweilig, und so begann der Künstler, sie zu neuen Filmen zusammen zu schneiden. Vielen der Filme in diesem Programm merkt man an, dass ihre dadaistisch wirkende Montage erst einmal Spaß machen sollte. Aber ist der Spaß eines Spiels mit selbstgemachten Träumen. Rose Hobart, sein Meisterwerk, drehte Cornell freilich über die eigenen Sehnsüchte. Aus dem B-Picture East of Borneo schnitt er alle Actionszenen heraus, um ganz seinen Lieblingsstar Rose Hobart wirken zu lassen. Und entdeckte im Spiel der Blicke eine rätselhafte Erotik. Bei der Uraufführung in einer New Yorker Galerie kam es zu einem Skandal: Ein Besucher randalierte, weil ihm Cornell seine Träume gestohlen habe. Es war Salvador Dalí.   
 

21.30-22.45h Christoph Girardet & Matthias Müller IV

Filmpalette Köln

 

Videostill: Matthias Müller, Home Stories, 1990

 

Home Stories, Matthias Müller, 1990, 6'

Alpsee, Matthias Müller,1994, 15'
Pensão Globo, Matthias Müller,1997, 15'
Album, Matthias Müller, 2004, 24'
Phantom, Matthias Müller, 2001, 5’
Hide, Christoph Girardet & Matthias Müller, 2006, 7'40
Contre-jour, Christoph Girardet & Matthias Müller, 2009, 10'40'' 

 

Matthias Müllers Filme handeln stets von der Ewigkeit und gleichzeitigen Flüchtigkeit des Kinos. Sie überhöhen die Irrealitiät und klinische Perfektion des Hollywood-Studiokinos der 1950er Jahre, das in seinen Dekors und Farben zitiert (Home Stories, 1990; Pensão Globo, 1997) oder sogar minutiös nachgebaut wird (Alpsee, 1994) wird. Zugleich aber geben sie diese Attribute, die „production values“, wie man in der Filmsprache sagen würde, dem Verfall Preis – einem Verfall, der sich bei näherem Hinsehen aber zugleich auch als Schöpfungsakt erweist: Ist doch Müller als sein eigener Laborant nicht nur für die Zersetzung, sondern zunächst einmal überhaupt für die Entwicklung des Materials verantwortlich. So machen alle auf Film hergestellten Arbeiten Müllers die Lebendigkeit des Filmbilds an seiner Sterblichkeit erfahrbar. Im grandiosen Contre-jour ist die Netzhaut des Auges selbst dieses verletzliche (Film)material.

 

Der Filmemacher ist anwesend.

 

23.00-0.15h Wie wir sehen, Künstlerische Kurzfilme der KHM Köln II

Filmpalette Köln

 

Videostill: Mischa Leinkauf & Matthias Wermke, Zwischenzeit, 2008

 

Tama Tobias Macht, Haltestelle Hansaring, 2008, 6'

Kate Dervishi, Labor Day in Metropolitan Detroit, 2014, 17‘
Jana Debus, Gregor Alexis, 2009, 21'
Maribel Chavez, Preparación, 2011, 2’
Sonja Engelhardt, 2004, 2004, 2'
Lena Ditte Nissen, Korona, 2013, 10'
Mischa Leinkauf & Matthias Wermke, Zwischenzeit, 2008,9‘

 

Mit „Gregor Alexis" schafft Jana Debus ein subtiles Porträt ihres schizophrenen Bruders, während Lena Ditte Nissen in „Korona“ die Reise einer jungen Frau in ihr innerstes Erleben mit mystisch minimalistischen Schwarz-Weiß-Aufnahmen erzählt. Vom Individuellen wendet sich der Blick ins urbane Leben: In „Labor Day in Metropolitan Detroit“ wirft Kate Dervishi einen melancholisch-ironischen Blick auf ihre verlassene Heimatstadt. In einer ebenso einfachen wie kühnen urbanen Intervention transformieren Mischa Leinkauf und Matthias Wermke, die im letzten Jahr mit dem Flaggentausch auf der Brooklyn-Bridge weltweit für Schlagzeilen sorgten, in „Zwischenzeit“ den öffentlichen Personennahverkehr in Individualverkehr.

 

Das Programm wird vorgestellt von Prof. Daniela Kinateder (Künstlerische Montage) und Prof. Matthias Müller (Experimenteller Film).

 

Sa 21.11.2015
19.00-20.45h Joseph Cornell II

Filmclub 813 Köln

 

Zu Gast: Jonas Mekas

 

Videostill: Joseph Cornell, Nymphlight, 1957

 

By Night with Torch and Spear, ca. 1940er, 8’
New York-Rome-Barcelona-Brussels, ca. 1940er, 10’
The Aviary, 1954, 11’
Nymphlight, 1957, 7’
A Legend for Fountains, 1957/1965, 17’
Angel, 1957, 3‘
Gnir Rednow, Stan Brakhage and Joseph Cornell, 1955 ‒ 1960er, 6‘
Mulberry Street, 1957/1965, 9’
Flushing Meadows, 1965/1978, 8’

 

Als Filmsammler entdeckte Joseph Cornell was er auch in seinen Collagen und Boxen zusammen trug: Eine geheimnisvolle, rätselhafte Schönheit. By Night with Torch and Spear entdeckt in auf dem Kopf stehenden Aufnahmen eines Stahlwerks eine majestätische Schönheit. Eingefärbt und leicht verlangsamt erwecken die Bilder ein stummes Pathos. Man fühlt sich in ein himmlisches Höllenfeuer versetzt. In späteren Jahren ging Cornell selbst mit der Kamera auf die Straße. Nun waren die New Yorker Passanten seine Fundobjekte, denen er folgte wie Alice seinem Kaninchen ins Wunderland.

 

21.00-22.30h Joseph Cornell und seine Wegbegleiter

Filmclub 813 Köln

 

Videostill: The Secret Story, Janie Geiser, 1996

 

Cornell, 1965, Larry Jordan, 1978, 9’

Centuries of June, Stan Brakhage and Joseph Cornell, 1955, 11’
The Wonder Ring, Stan Brakhage, 1955, 4’
The Secret Story, Janie Geiser, 1996, 9’
What Mozart Saw on Mulberry Street, Rudy Burckhardt, 1956, 6’
Flower, the Boy, the Librarian, Stephanie Barber, 1996, 5’
Our Lady of the Sphere, Larry Jordan, 1972, 10’
What Makes Day and Night, Jeanne Liotta, 1998, 9’
Her Fragrant Emulsion, Lewis Klahr, 1987, 11‘
Oona's Veil, Brian Frye, 2000, 8’
Fresh Cornell, Daniel Kothenschulte, 2015, 14‘

 

Cornell und seine Wegbegleiter: Joseph Cornells Kunst stellt sich gegen das Vergessen. So wie er in seinen Objekten Szenen konservierte, die ans Unbewusste appellieren, kratzte er mit seinen Filmen an der Oberfläche eines Eisbergs ungehobener Bilderschätze. Wenn er durch New York flanierte, bestaunte er die surrealen Ordnungen in den Schaufenstern. In What Mozart Saw on Mulberry Street zeigt er die Straße mit den Augen einer Mozart-Büste im Schaufenster. Als man in New York beschloss, die Bahnlinie der Third Avenue abzureißen, bestellte er beim jungen Stan Brakhage ein filmisches Dokument. So entstand The Wonder Ring, ein Schlüsselwerk der Avantgarde. Brakhage entdeckte mit der Kamera ein neues, ungeformtes Sehen. Zu den jüngeren Künstlern, die gleichermaßen von Cornell und Brakhage beeinflusst wurden, zählt Brian Frye, der in Oona’s Veil auf betörende Weise mit sich zersetzendem Filmmaterial arbeitet. Fresh Cornell ist ein Experiment: Lässt sich das Montageprinzip von Rose Hobart auf einen Dschungelfilm mit Angelina Jolie übertragen, in dem man alle Action herausschneidet?

 

Die Werkschau zu Joseph Cornell findet statt in Kooperation mit Anthology Film Archives, Canyon Cinema Foundation, The Film-Makers’ Cooperative und The Museum of Modern Art, New York.

 

Sonderprogramm zum CineCologne-Fokus "Aufbruch":

 

Do 19.11.2015

19.30h Aufbruch @ VIDEONALE.scope: Videoprogramm
Kinosaal in der Alten Feuerwache, Melchiorstr. 3

 

Antti Tanttu, Solitude, 2004, 4:00 Min

Mahdi Fleifel, Xenos, 2013, 12:00 Min
Ulu Braun, Die Flutung von Viktoria, 2004, 25:00 Min
Henrik Lund Jorgensen, Friends He Lost at Sea, 2009, 5:36 Min
Judith Raum, Unlike the Worm in the Apple (Stan Brackhage revisited), 2005, 10:40 Min
Gonzalo Rodriguez, Rebeca, 2009, 24:00 Min
Kai Zimmer, 3 Minutes in America, 1996, 3:00 Min
Zhenchen Liu, Under Construction, 2007, 09:55 Min

 

Einsam auf einer Felsgruppe stehend, schreibt in Solitude eine Person mit Hilfe des Flaggenalphabets die Erkenntnis in den Wind „Solitude is luxury when it is voluntary“ und umschreibt damit genau den Zustand zwischen Selbst-und Fremdbestimmung, der für die Arbeiten dieses Programmes bestimmend ist.

Xenos erzählt ohne beschönigende Umschweife die hoffnungslose Geschichte palästinensischer Flüchtlinge in Athen während die Trickfilmanimation
Die Flutung von Viktoria eine Reisegruppe lakonisch in den Untergang der alten und die Auferstehung einer neuen, anderen Welt begleitet. In Friends He Lost at Sea folgt der Betrachter den Gedanken des Protagonisten, der Szenen aus historischen Gemälden imaginiert und der aktuellen Realität dabei erschreckend nahe kommt. Unlike the Worm in the Apple interpretiert das Gefangensein im Schoß der Mutter Natur in Anlehnung an Stan Brakhage neu, während in Rebeca der Filmemacher nach filmischen Mitteln und Wegen sucht, den Selbstmord der eigenen Großmutter als einzigen Ausweg nachzuvollziehen. Zum Abschluss des Programms zieht 3 Minutes in America den Betrachter in den Sog schicksalhafter Autofahrten aus Hollywoodklassikern während Under Construction die Auseinandersetzungen um die Vertreibung chinesischer Bürger aus ihren angestammten Häusern eindrucksvoll auf die Leinwand bannt.

 

Weitere Infos zu den CineCologne-Programme zum Fokus "Aufbruch" unter www.cinecologne.de

 

 

Orte

Filmclub 813 e.V.
Kino 813 in der BRÜCKE
Hahnenstraße 6
50667 Köln
U-Bahn 1/3/4/7/9/16/18: Neumarkt

 

Filmpalette Köln
Lübecker Str. 15

50668 Köln
U-Bahn 12/15/16/18: Ebertplatz oder
U-Bahn 12/15: Hansaring

 

Eintritt
7 Euro / 5 Euro (ermäßigt)

 

Eine Veranstaltungsreihe der Videonale Bonn

 

Kombi-Ticket (2 Scope-Programme) = 12 Euro
Kombi-Ticket (2 Scope-Programme) ermäßigt = 10 Euro
CineCologne-Festivalpass (für alle CineCologne-Festivals) = 30 Euro / 25 Euro (ermäßigt)

 

Akkreditierung für Presse/Fachbesucher: 15 Euro (bitte vorab akkreditieren über www.cinecologne.de)

 

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VIDEONALE.scope wird gefördert von:

 

     

 

CineCologne wird gefördert von:

 

     

 

In Kooperation mit: 

 

    

 

Videonale e.V. wird gefördert von:

 

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